1. Analyse, Kritik und Gestaltung religiöser Kommunikationsprozesse
Eine der zentralen Herausforderung, vor der die Theologie insgesamt steht – die kritisch-konstruktive Begleitung der religiösen Praxis des Christentums –, stellt sich auf dem Gebiet der Praktischen Theologie in besonders hohem Maße: Weil es bei der Feier eines Gottesdienstes, beim Predigen und Hören, im seelsorglichen Gespräch, in den Bildungsprozessen des Unterrichts usw. um Kommunikationsprozesse geht, muss sich die entsprechende Praxis an den Prinzipien von Kommunikation orientieren.
Das hat weitreichende Konsequenzen für das Selbstverständnis der Agierenden und ihren Umgang mit der jeweiligen Gruppe, mit der sie kommunizieren, ferner für den Umgang mit Texten und anderen Zeichen, für den Gebrauch der Sprache, für die Bezugnahme auf Situationen, für die Stimmigkeit der theologischen Argumentation u. a. m. Am Institut werden verschiedenste Kommunikationsabläufe, die im Kontext religiöser Kommunikation nachzuweisen sind, interdisziplinär analysiert, didaktisch aufbereitet und in Impulse zur Kritik und Neugestaltung dieser Prozesse transformiert.
Exemplarische Publikationen
- Wilfried Engemann: Einführung in die Homiletik (UTB 2128), 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Tübingen/Basel 2011 (Auszüge)
- Wilfried Engemann: Kommunikation des Evangeliums als interdisziplinäres Projekt. Praktische Theologie im Dialog mit außertheologischen Wissenschaften, in: Christian Grethlein/Helmut Schwier (Hg.): Praktische Theologie. Eine Theorie- und Problemgeschichte (= APrTh 33), Leipzig 2007, 137–232
- Wilfried Engemann: Schriftautorität als Kommunikationsbegriff und hermeneutische Kategorie. Anmerkungen zum Umgang mit der Bibel im Gottesdienst, in: Michael Meyer-Blanck (Hg.): Säkularität und Autorität der Schrift (= VWGTh 45), Leipzig 2015, 122-144